„Trotz vieler struktureller Verbesserungen sind Frauen in Österreich immer noch nicht gleichgestellt. Das spiegelt sich unter anderem in der Tatsache wider, dass Frauen fast 20% weniger verdienen als Männer und die Pensionslücke zwischen Männern und Frauen um unglaubliche 42% auseinanderklafft. Wir möchten Verbesserungen für alle Arbeitnehmerinnen erzielen und Infrastrukturen schaffen, um Frauen soziale Sicherheit zu gewähren und existenzsichernde Jobs zu ermöglichen“

“Schon Bruno Kreisky sagte, dass es nicht genügt, die Gleichberechtigung in der Verfassung niederzuschreiben und darauf zu warten, dass sie von selbst kommt. Es braucht eine starke Institution mit sozialen Werten, in denen der Mensch und nicht das Kapital im Vordergrund steht. Ein Mensch allein, und hat er oder sie noch so ehrenwerte Ziele, wird nicht viel in der Gesellschaft ändern können. Es käme einem ewigen Kampf „David gegen Goliath“ gleich. Daher ist ein verlässlicher, starker und gewichtiger Partner an der Seite essentiell, um Rechte durchzusetzen und gemeinsam definierte Ziele zu erreichen.”

Was war dein schönstes Erlebnis in Zusammenhang mit den FSG Frauen?

Da ich in meiner Funktion als Landesfrauensekretärin neu bin, kann ich leider auf noch keine gemeinsamen Erlebnisse zurückblicken. Allerdings kenne ich die meisten der FSG Frauen und ich schätze sie alle sehr für ihren Kampfgeist und ihr unermüdliches Engagement im Sinne der Gewerkschaftsbewegung und für Gleichberechtigung in der Arbeitswelt.

Was sind deine Ziele gemeinsam mit den FSG Frauen?

Grundsätzlich geht es darum Wege und Mittel zu finden, die zu einer Verbesserung der Situation von Arbeitnehmerinnen im Speziellen und der Lebensgestaltung von Frauen im Allgemeinen führt. Der erste Weg dorthin führt über die Vernetzung und den Austausch mit betroffenen Frauen, um zu erkennen, welche Probleme überhaupt vorliegen. Wir wollen Frauen ermutigen, hinzuschauen und zu erkennen, wo strukturelle Ungerechtigkeiten verborgen sind und wie man gemeinsam dagegen angehen kann. Im weiteren Verlauf müssen Forderungen formuliert und erkämpft werden. Denn nach wie vor zeigt sich: Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen: Sie bekommen NICHTS.

Dafür haben wir uns folgende Ziele gesteckt:

  • Den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungs- und Kinderbildungsplätze.

  • Die Umsetzung kostenloser und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuungs- und Kinderbildungsangebote.

  • Die Anhebung der Betreuungsquote der unter 3-Jährigen.

  • Die Realisierung des kollektivvertraglichen Mindestlohns von 1.700 Euro brutto.

  • Die Umsetzung einer neuen Arbeitsbewertung von klassischen Frauenberufen.

  • Die Anhebung der Gehälter in frauendominierten Branchen.

  • Die spezielle arbeitsmarktpolitische Förderung für Frauen.

  • Die Anrechnung der Kindererziehungszeiten bis zum 8. Lebensjahr.

  • Die Höherqualifizierung von Teilzeitarbeitskräften mit der Förderung von Aus- und Weiterbildungsangeboten.

  • Bekämpfung von Altersarmut infolge von Teilzeitarbeit.

  • Den Ausbau der stationären und mobilen Pflegebereiche.

  • Die Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters sowie Pensionskürzungen verhindern.

  • Die adäquate Unterstützung von AlleinerzieherInnen.

  • Die Erhöhung der Pflegefreistellung auf eine Woche pro Kind.

  • Die richtigen Anreize für eine faire Arbeitsteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit.

  • Die Umsetzung einer verpflichtenden Lohntransparenz, um finanzielle Unterschiede auszugleichen.

Sei auch DU mit dabei!

Welche Möglichkeiten bieten die FSG Frauen jungen Frauen?

Junge Frauen von der Gewerkschaftsarbeit zu überzeugen und sie zum Mitmachen zu motivieren, ist manchmal herausfordernd und hier gibt es durchaus noch Luft nach oben. Aber wir alle wissen, dass Frauen unverzichtbar sind für die Gewerkschaftsbewegung und wir sie dafür begeistern müssen sich als Betriebsrätin, Personalvertreterin oder Jugendvertrauensrätin zu engagieren und somit Teil der Gewerkschaftsbewegung zu werden und die Interessen der Arbeitnehmerinnen noch effizienter zu vertreten.

Aus welchen Personen setzen sich die FSG Frauen zusammen?

Aus Betriebsrätinnen, Personalvertreterinnen und Mitgliedern aus allen Gewerkschaften, die sozialdemokratische Werte leben und sich dafür stark machen. Gerade die Durchmischung aus den verschiedensten Branchen gewährt auch eine vielschichtige und differenzierte Betrachtungsweise in den Inhalten und Themen der FSG.

Expertinnen bei den FSG Frauen

  • Astrid Kraxner

    FSG Frauenvorsitzende

  • Astrid Saxl

    Regionalfrauenvorsitzende IBK/Land

  • Gülsüm Gürcan

    FSG Frauensekretärin

  • Sonja Föger-Kalchschmied

    ÖGB Frauenvorsitzende