FSG Schwaz sieht Arbeitszeitverkürzung als alternativlos

„Lebensarbeitszeitmodelle“ sollen als Guthaben-Konto aufgebaut werden

Eine Erhebung von Statistik Austria belegt einmal mehr: Die heimischen Arbeitnehmer:innen arbeiten überdurchschnittlich viel! Mit durchschnittlich 41,8 Arbeitsstunden pro Woche belegt Österreich Platz zwei hinter Griechenland mit 42,8 Stunden im EU-Ranking. Am anderen Ende der Skala steht Finnland mit 38,7 Stunden. Im Schnitt arbeiten die Vollzeitbeschäftigten in allen 27 EU-Ländern übrigens 40,5 Stunden. „Immer mehr und immer länger – das wird einfach nicht gehen. Eine Arbeitszeitverkürzung ist auch bei uns längst überfällig und auch alternativlos!“, zeigt Patrik Tirof, Spitzenkandidat der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) für den Bezirk Schwaz bei der anstehenden Arbeiterkammer-Wahl, auf.

Tirof ist Betriebsratsvorsitzender bei INNIO Jenbacher und weiß als solcher um die aktuellen Herausforderungen für Tirols Beschäftigte: „Die Argumente für eine Arbeitszeitverkürzung liegen auf dem Tisch. Die Mitarbeiter:innen sind gesünder, ausgeruhter und somit produktiver, zudem können sie länger im Job bleiben. Davon profitieren auch die Unternehmen. Mit einer Reduzierung der wöchentlichen Normalarbeitszeit einhergehen würde die leichtere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie vermehrtes ehrenamtliches Engagement, beispielsweise in Blaulichtorganisation. Der gesamtgesellschaftliche Nutzen einer Arbeitszeitverkürzung wäre enorm!“ Es würden sich auch die aktuell in Milliardenhöhe belaufenden Kosten für Krankenstände aufgrund psychiatrischer Erkrankungen reduzieren – das würde auch volkswirtschaftlich einen Gewinn bedeuten. Vor diesem Hintergrund fordert Tirof auch die Einführung einer 6. Urlaubswoche für alle Arbeitnehmer:innen in Österreich: „Wir brauchen einfach mehr Erholungsphasen, daran führt kein Weg mehr vorbei!“

Bernhard Höfler, Spitzenkandidat der FSG Tirol für die AK-Wahl und „Metaller“-Gewerkschafter“, hat alleine seit dem Sommer über 200 Betriebe in ganz Tirol besucht und sich dort mit tausenden Beschäftigten ausgetauscht. Er weiß: „Den Arbeitnehmer:innen geht es auch um Wahlfreiheit. Wir möchten daher sogenannte ‚Lebensarbeitszeitmodelle‘ etablieren. Das Konzept soll funktioniere wie eine Art Guthaben-Konto: Man kann angepasst an die individuelle Lebenssituation Voll- oder Teilzeit arbeiten und sammelt die gesammelten Arbeitsstunden auf einem Konto ein. Davon kann man bei Bedarf – beispielsweise wenn man mehr Zeit haben möchte für die Familie – etwas verbrauchen.“ Dafür benötige es auch den Rechtsanspruch auf Rückkehr von einer Teilzeit- zu einer Vollzeitbeschäftigung sowie eine entsprechende soziale Infrastruktur wie ausreichend Kinderbetreuungsplätze und Pflegeeinrichtungen. Auch die Ausweitung der Altersteilzeit steht auf der Agenda der FSG. „Mit uns ist die Berücksichtigung der Interessen der Beschäftigten in Tirol garantiert!“, schließt Höfler.

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