Lienz: FSG will „Bildungsscheck“ für kostenlose Weiterbildung 

„Bildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Arbeitswelt der Zukunft!“, ist Andreas Prentner, Betriebsrat bei Liebherr, überzeugt. Er kandidiert im Zuge der Arbeiterkammer-Wahl für die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) als Spitzenkandidat in Osttirol und will sich künftig in der AK für mehr Investitionen in zielgerichtete Bildungsangebote sowohl auf betrieblicher wie auch auf öffentlicher Ebene einsetzen.

„Der Arbeitsmarkt ist untrennbar mit lebenslangem Lernen verknüpft. Die Anforderungen an die Beschäftigten werden komplexer, gleichzeitig muss es auch das arbeitsmarktpolitische Ziel sein, Menschen bestmöglich aus- und weiterzubilden“, so Prentner. Um eine Höherqualifikation auch wirklich allen zu ermöglichen, fordert er für jede/n Arbeitnehmer/in einen „Bildungsscheck“: „Darin enthalten sein soll die Möglichkeit einer kostenlosen Aus- oder Weiterbildung sowie eine entsprechende finanzielle Absicherung analog zu einem Erwerbseinkommen während dieser Zeit. Gleichzeitig wollen wir auch das Fachkräftestipendium weiterentwickeln hin zu einem Qualifizierungsgeld, um auch längerfristige Ausbildungen existenzsichernd zu ermöglichen. Dabei denken wir an eine Finanzierung über das AMS sowie das BFI.“ Eine weitere Säule im Bildungskonzept der sozialdemokratischen Gewerkschaftsfraktion sind betriebliche Bildungspläne. „Der Vorteil dabei sind zielgerichtete Bildungsangebote zugeschnitten auf die Arbeitnehmer:innen und die jeweiligen Herausforderungen im Betrieb. Da auch das Unternehmen von bestens qualifizierten Mitarbeiter:innen profitiert, muss die Bildungsmaßnahme als Arbeitszeit angerechnet werden“, fordert Prentner. Er sieht auch für die Wirtschaft in Osttirol einen enormen Gewinn: „Bei uns sind zahlreiche innovative Unternehmen angesiedelt, die bestens ausgebildete Fachkräfte benötigen. Gutes Personal wird aktuell händeringend gesucht. Es liegt auf der Hand, dass es jetzt für alle nur von Vorteil ist, die Beschäftigten aus- und weiterzubilden.“

Beschäftigte vorbereiten auf Einsatz künstlicher Intelligenz

Eine der wohl größten Herausforderungen für die Arbeitswelt bringt zweifellos die Digitalisierung mit sich. Daher fordert FSG-Spitzenkandidat Bernhard Höfler verstärkte Initiativen. Der „Metaller“-Gewerkschafter hat alleine seit dem vergangenen Sommer über 200 Betriebe besucht und sich mit tausenden Beschäftigten direkt ausgetauscht. „Künstliche Intelligenz ist eine enorme Chance für unsere Arbeitswelt, aber birgt auch zahlreiche Gefahren in sich. Umso wichtiger ist es, jetzt unsere Arbeitswelt – und das betrifft primär die Beschäftigten – auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Wir benötigen dahingehend unbedingt eine breite Qualifizierungsoffensive, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt“, so Höfler. 

Wertschöpfungsabgabe zur Besteuerung von KI

Reformieren will Höfler auch das Steuersystem. „Es führt einfach kein Weg mehr daran vorbei, jene Unternehmen stärker zu besteuern, die ihre Gewinne mit dem vorwiegenden Einsatz Künstlicher Intelligenz erzielen. Jene Firmen, die viele Beschäftigte haben, dürfen am Markt nicht benachteiligt werden! Vereinfacht gesagt: Gewinn aus Technologie und Digitalisierung muss stärker besteuert werden als Gewinn, der mithilfe menschlicher Arbeit erwirtschaftet wird“, will Höfler auch auf Bundesebene mit der Einführung einer Mehrwertsteuer mehr Fairness erreichen.  

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